Die fünfte Jahreszeit neigt sich dem Ende entgegen. Für die ehrenamtlich Mitwirkenden ist es die härteste Zeit des Jahres.
Die Tänze werden ein letztes Mal geprobt, die Büttenreden geübt und die Kostüme gepflegt. Der Spaß, den der Zuschauer wahrnimmt, ist nur die Spitze dessen, was im Hintergrund das ganze Jahr über geleistet wird.
Den wenigsten ist aber klar, dass der Karneval als solches mehr ist, als nur lustige Kostüme, Funkenmariechen und Prinzengarde. Es ist politisches Kabarett, Jugendarbeit, Wirtschaftsfaktor oder kurz: Kit, der in vielen Gemeinden unsere Gesellschaft über politische Grenzen zusammenhält.
Trotzdem schmückt sich die Politik nur zum Schein mit den Närrinnen und Narren und am Aschermittwoch ist alles wieder vergessen. Sobald Krisen wie Pandemien oder Gaspreisexplosionen alle Vereine unter erheblichen Stress setzen, sind die Faschingsclubs auf sich allein gestellt.
Passend dazu stellt die Landtagsfraktion der BVB / FREIE WÄHLER am Aschermittwoch, also am Tag des traditionellen politischen Vergessens, den Antrag, den Brandenburger Karneval als Kulturgut anzuerkennen. Hierfür war heute der Präsident des Karnevalsverbandes Berlin-Brandenburg bei unserer Landtagsfraktion zu Gast.
Bei uns in Märkisch-Oderland hatten 13 närrische Vereine ein Zuhause. Zuletzt musste der Neuenhagener Karneval-Club 1963 e.V. schweren Herzens mitteilen, dass der Vereinszweck wohl nicht mehr erfüllt werden kann.
Wir von BVB / Freie Wähler hoffen und wünschen uns, dass die Tradition aufrechterhalten werden kann und die Vereine wieder neue Kraft schöpfen.
Ein erster Schritt ist die Anerkennung als Kulturgut, sodass die Vereine als Träger des Brauchtums bei Förderanträgen und dem Zutritt zu öffentlichen Räumen Erleichterungen erfahren.
In diesem Sinne schöne Grüße an alle Brandenburger Karnevalsvereine: Helau, Alaaf, Olé und Nuff Nuff!